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West Side Story

-- Maria, Maria, Maria --

Szene aus West Side Story

Info über West Side Story (USA 1961)

Regie: Robert Wise, Jerome Robbins

Darsteller: Natalie Wood, Richard Beymer, Russ Tamblin, Rita Moreno, George Chakiris, Ned Glass

Inhalt: Ein Junge und ein Mädchen aus zwei rivalisierenden Straßenbanden verlieben sich ineinander.

Kritik: Zu einem vollständigen Filmkritikenarchiv gehören natürlich auch Besprechungen älterer Klassiker und berühmter Filme aus Hollywoods goldenen Tagen. Daher folgt hier die Kritik zu West Side Story, obwohl ich Musicals, meist nur verballhornte Theater/Oper-Mischungen, sonst tunlichst meide.

Die Story ist natürlich Shakespeares ewig jungem Romeo und Julia entlehnt, wobei einige Charaktere verschmolzen oder weggelassen wurden. Auf der einen Seite stehen die mit viel Schminke abgedunkelten, von George Chakiris und Natalie Wood angeführten Puertoricaner, die einen etwas unglaubwürdigen Akzent pflegen, der in der gewohnt miserablen Synchronisation noch viel deutlicher zum Vorschein kommt - in den Synchronstudios findet man es offenbar auch heute noch nicht peinlich und lächerlich, wenn deutschstämmige Deutsche unbeholfen fremdländische Akzente imitieren. Auch die mit möchtegern-rauher und pseudo-harter Stimme abgesonderten deutschen Sprüche der anderen Gang, angeblich Polen mit so klingenden Namen wie "Action" oder "Riff", kann man getrost in den Abfall schieben.

Zumindest wurden die Lieder nicht übersetzt. Zur faszinierenden Musik des verstorbenen Leonard Bernstein bringen die Akteure ihre Freuden und ihr Herzeleid mit schönen Liedern gekonnt zum Ausdruck, wobei vor allem die Klassiker "Maria", "Tonight" und "I like to be in America" in Erinnerung bleiben. Die Schauspieler bemühen sich auch: vor allem die romantische Balkon- und die lustige Hochzeitsszene von Natalie Wood und Richard "Ricky Martin senior" Beymer gefallen selbst dem nur flüchtigen Kenner des Originalstücks. Die Zusammenarbeit des Regisseurs Robert Wise und des Choreographen Jerome Robbins schlägt sich schließlich in den dynamisch gefilmten und schwungvoll inszenierten Tänzen und den stilisierten Kämpfen nieder, die im perfekten Einklang mit der Musik das manchmal durch etwas unglaubhafte Kulissen dargestellte Armenviertel New Yorks zum Kochen bringen. Ein paar ironische Seitenhiebe gibt es auch noch, die zeigen, daß der Film sich selbst nicht allzu ernst nimmt (wie denn auch, mit einem künstlerisch schon so oft bearbeiteten Grundthema), und so wird West Side Story selbst für den Musical-Hasser zu einem zwar manchmal etwas länglichen und melodramatischen, aber insgesamt gelungenen Filmvergnügen.

****von 5 Sternen.

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