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Terminator
2: Judgment Day (USA 1991)
Regie: James
Cameron
Darsteller: Arnold
Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert
Patrick, Earl Boen, Joe Morton
Inhalt: Der böse
Computer
Skynet, der die
Menschheit versklavt hat, schickt einen flüssigmetallischen Kampfroboter in die Vergangenheit,
um den zukünftigen Anführer der Rebellen zu
töten.
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Kritik:
Es wird nie
explizit gesagt, welchem Konzern Cyberdyne Inc.
angehört, nicht wahr? Aber ich habe da eine Vermutung,
wer hinter dem bösen Skynet stecken könnte - es
kann nur einen geben: Bill Gates! Er selbst
plant die Versklavung aller Menschen! Andererseits: glaubt jemand, ein Windows-Computer könnte wirklich auch nur ein
Eichhörnchen kontrollieren? Nicht einmal meinen
Desktop kann es sauber halten, und - aber genug. Wenden wir
uns nun dem Film zu.
Linda
Hamilton ist wieder die toughe Powerfrau ("Moment, die hat
ja mehr Muskeln als ich..."), Arnold in der Rolle, die ihn
berühmt gemacht hat, und Robert Patrick ist die
erbarmungslose, böse Pfütze. Die Effekte waren
damals sensationell und wegweisend, genauso wie die
großen Actionszenen. Leider besann sich "king of the
world" Cameron nicht auf die anderen Aspekte, die
The Terminator (übrigens der Film, mit dem er den
Durchbruch schaffte) so erfolgreich gemacht hatten
(die apokalyptische Düsternis, die völlige
Erbarmungslosigkeit und Entmenschlichung der Maschine, die
klaustrophobische Katz-und Maus-Jagd), sondern glättete
und polierte, wo es nur ging, um den Film massenkompatibler
zu machen. Er beging den Fehler, ein Kind (erste
Hollywood-Regel: drehe nie mit Kindern, Tieren und
Wasser. Hallo Kevin Costner!) als Hauptdarsteller
auszusuchen (Anbiederung ans erwünschte Publikum?), das
"coole" Zwölfjährigen-Sprüche von sich geben
darf und aus dem Terminator eine Mickymaus macht
("Töten ist böse. Du darfst das nicht. Buhu!
Schieß auf die Kniescheibe!"). Prompt wird im Film
nicht mehr gestorben, und wenn, dann nur auf mainstreamhafte
und lächerlich-kindische Weise.
Auch sonst
schielt Cameron kräftig nach der Kinokasse:
"lässige" One-Liner wechseln mit gefälliger
Popcorn-Action und pseudo-reflexiven Sprüchen von Linda
Hamilton ("Diese Maschine war der beste Vater blablabla").
Arnold, der gute Held des Mainstream-Kinos, zu dem er
nur werden konnte, nachdem er den bösen
Terminator dargestellt hatte, darf nicht töten - er
exorziert sich sozusagen selbst (das Image könnte ja
leiden...) und wird so nur zu einem lauen Aufguß eines
x-beliebigen Kinohelden. Und: die Löcher und logischen
Fehler im Drehbuch lassen sich bei Zeitreisegeschichten wohl
kaum vermeiden; aber warum schickt Skynet den T-1000 nicht
einfach in eine frühere Vergangenheit? Ein John
Connor-Baby könnte sich wohl kaum effektiv wehren, oder
(Ich weiß: Babymorde sind kein Stoff für das
große Kino...)?
So bleibt
der ziemlich fade Eindruck eines
Popcorn-Massengeschmack-Event-Movies mit Gewaltszenen ohne
rechten Biß zurück. Pfui!
  von 5 Sternen.
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