Kritik:
Kennst Du das,
wenn der eklig-saure Schwall hochkommt und Du es nicht
verhindern kannst, daß er sich aus Deinem Mund voll
auf Deine besten Schuhe ergießt? Danach fühlt man
sich ganz krank und elend und hat noch stundenlang diesen
bitteren Nachgeschmack im Rachen. Wenn Du diese und
ähnliche Gefühle gut findest, dann ist
Stargate der richtige Film für Dich (Gott, ich
liebe diese farbigen Metaphern, um auf solche miesen
Streifen einzustimmen).
Wieder hat
Roland Emmerich einen "Film" gedreht, und wieder war ich
nicht klug genug, um ihn zu meiden wie Marlon Brando seine
Waage. Getreu seiner Philosophie, daß man P-L-O-T mit
F/X buchstabiert, bietet Emmerichs "Werk" wieder wegweisende
Effekte, hübsche Sets und ausnahmsweise sogar eine
annehmbare Kameraführung verbunden mit faszinierender
Musik von David Arnold - besonders zu Anfang, bei der Kamerafahrt über die ägyptische Totenmaske. Zum Ausgleich verzichtet "unser"
Roland auf solche Nebensächlichkeiten wie
Schauspielleistungen oder eine Story, deren Löcher
nicht größer als das Stargate sind.
Nebenbei wird Uniformenfetischismus bis zum Exzeß
betrieben (Glaube mir; ich war zehn Monate beim Bund - das
Militär ist nicht so toll, wie seine
Galauniformen aussehen!) und die US-Flagge geschwenkt, bis
auch der Letzte kapiert, daß es hier um eine
wichtige Sache geht. Ein Klischee reiht sich ans
andere und peinliche Dialoge wechseln mit krachigen Szenen, die
zeigen, daß Gewalt die einzige Lösung ist - und
wieder was fürs Leben gelernt! Was würden wir nur
tun, wenn es nicht solche Meisterregisseure wie Emmerich,
Wolfgang Petersen oder Michael Bay gäbe? Wahrscheinlich
Tag für Tag nur gute Filme ansehen
- furchtbar!
von
5 Sternen - aber
auch nur, weil ich Hieroglyphen so gern mag.
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