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Star Trek: The Wrath of Khan

-- Der erste Film mit einer geraden Nummer --

Szene aus Star Trek: The Wrath of Khan

Info über Star Trek: The Wrath of Khan (USA 1982)

Regie: Nicholas Meyer

Darsteller: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, Paul Winfield, Ricardo Montalban, Kirstie Alley

Inhalt: Kirks alter Feind Khan Noonian Singh möchte sich mit einem ausgeklügelten Plan an ihm rächen.

Kritik: Star Trek: The Wrath of Khan ist einer der wenigen Fälle in der Filmgeschichte, in der Studiobosse aus ihren Fehlern gelernt haben. Zumindest die Furcht, ein erneutes Mal ein Budget von Abermillionen in den Sand zu setzen, dürfte sie bewogen haben, einmal Vernunft walten zu lassen. Mit Nicholas Meyer wurde ein talentierter Regisseur engagiert, eine Story fand sich nach der Durchsicht alter Folgen auch, der immer noch widerstrebende und zum Spock-Karriereende entschlossene Leonard Nimoy wurde mit der Aussicht auf seinen Filmtod gelockt, das Budget wurde - und das hält Paramount bis heute durch - auf ein lächerlich niedriges Niveau limitiert, und heraus kam wunderbarerweise einer der besten Star Trek-Filme.

In den bekannten, schönen roten Uniformen fühlen sich Kirk und seine Freunde in den preiswerten, aber dennoch liebevoll ausgestatteten Sets sichtlich wohl, was sich in den tollen Schauspielleistungen niederschlägt. Selbst der sonst meist unterirdische William Shatner zeigt hier, etwa als er versucht, den sterbenden Spock zu retten, die beste Leistung seiner Karriere und harmoniert so gut wie nie mit Leonard Nimoy, DeForest Kelley und all den anderen. Dazu trägt natürlich auch das wunderbare Skript bei (nur nachlässig in Khans Bemerkung, er würde sich an den zur Zeit seines "Besuches" noch gar nicht auf der Enterprise stationierten Chekov erinnern), das gekonnt das Älterwerden der liebgewonnenen Charaktere und ihre tiefen Beziehungen zueinander auslotet. Jedem Besatzungsmitglied - von Sulu bis Uhura - werden größere und kleinere Momente zugestanden, die zusammen ein plausibles und akkurates Bild der gealterten Besatzung ergeben.

Aber das ist noch nicht alles: zu spannenden Bildern und passender Musik erobert Khan, ein alter Feind Kirks aus der Serie, hier auf glaubwürdige Weise wieder ins Spiel gebracht, die originelle und ausführlich vorgestellte Genesis-Maschine von Kirks Ex-Geliebter Carol Marcus und ihrem Sohn und greift dann Kirks Schiff in spezialeffekttechnisch brillanten Szenen an. Daß Nicholas Meyer sowohl Kirks Verhältnis zu seiner Geliebten und zu seinem nie gekannten Sohn als auch Khans nicht nur dialogmäßig Ahab-angehauchtes Rachebedürfnis in wenig mehr als 110 Minuten packen kann, ohne den Film zu überfrachten, verdient Respekt. Es bleibt auch noch genug Raum für Ricardo Montalbans toll gespielte Verwünschungen gegen Kirk, und der realistisch dreidimensionale Endkampf (endlich einmal bewegen sich zwei Raumschiffe nicht auf einer Ebene, sondern nutzen auch die dritte Dimension) im Mutara-Nebel kann sich (obwohl eine direkte Konfrontation zwischen Kirk und Khan fehlt und durch einen Kampf ihrer Schiffe, der Reliant und der Enterprise, ersetzt wird) spannend und gut getimt entfalten (der Tod des Kadetten!), bis er zu seinem überraschenden Ende kommt, bei dem nochmal sowohl Khans tödliche Obsession als auch Spocks Überzeugungen herausgestellt werden.

Daß Spocks Tod und Begräbnis am Ende (mit der kleinen Kobayashi-Maru-Neckerei am Anfang als Täuschungsmanöver) etwas pathetisch geraten sind und obendrein das Tor für eine ohnehin geplante Fortsetzung sperrangelweit offen lassen, kann da durchaus verschmerzt werden. Denn Spock kommt auch noch in den folgenden Filmen vor - Ricardo Montalban als furioser Ahab-Zwilling und eine jung-attraktiv-talentierte Kirstie Alley als Lt. Saavik nicht.

****von 5 Sternen.

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