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Mission: Impossible

-- Gewinner des goldenen Antigravitationspreises 1996 --

Szene aus Mission: Impossible

Info über Mission: Impossible (USA 1996)

Regie: Brian De Palma

Darsteller: Tom Cruise, Jon Voight, Emmanuelle Béart, Jean Reno, Ving Rhames, Vanessa Redgrave

Inhalt: Der Geheimagent Ethan Hunt muß einen Maulwurf in seiner Organisation aufdecken.

Kritik: Woran erinnerst Du Dich zuerst, wenn Du "Mission Impossible, der Kinofilm" hörst? An die vielfach beworbene und gezeigte Computerraum-Szene, in der Tom Cruise sich spinnengleich von der Decke herabhängend in die CIA-Datenbank hackt? Und was ist sonst passiert?

Fast scheint es, als hätte der sonst verdiente Regisseur Brian De Palma zuerst das zugegebenermaßen originelle, genial und spannend umgesetzte Bild des Computerraums im Kopf gehabt und dann einen Film drum herum gebastelt. Ein paar Schauspieler bestellt, schnell noch eine verworrene Agenten-Maulwurf-ich-kann-es-nicht-fassen-daß-Sie-mich-verraten-haben-Kiste mit einigen Klischee-Kommies zusammengebastelt und das Ganze mit einigen Explosionen auf die Menschheit losgelassen, ohne weiter auf Schwerkraft und Logik zu achten.
Anders kann ich mir nicht erklären, wie Cruise nicht nur einem geplatzten Aquarium, sondern auch Gewehrkugeln, der Logik und den Naturgesetzen davonlaufen kann, und wie er in einer der unrealistischsten und tricktechnisch miserabelsten Szenen der Filmgeschichte mit einem Hubschrauber in einen Tunnel fliegen kann (?), um einen TGV einzuholen (??), auf den er dann durch eine Explosion geschleudert wird (???), wobei er sich an der Nase des Zuges festhalten kann (????). Und das sind nur die Schnitzer, die ich noch nicht verdrängt habe.

Auch sonst macht der Film der Serie keine Ehre: die in zehn Sekunden explodierende Missionsbeschreibung wird genauso lustlos eingesetzt wie der Maskenapparat, während Cruise sich debil grinsend und aufgesetzt spielend mit pseudo-toughen Mitstreitern auf der Macho-Masche wie Jean "Léon" Reno und Ving "Marsellus" Rhames an die Eroberung des CIA-Hauptquartiers in Langley, Virginia macht. Ein Unterfangen, in der Realität so sinnlos wie die Fehlbesetzung der weiterhin großäugigen, aber untalentierten Emmanuelle Béart, wird hier zu einem Fast-Kinderspiel, und mühelos und präziser als Roboter schalten Cruise und seine Compadres alle Sicherheitsvorkehrungen aus, bis es zum vorhin erwähnten, immerhin gut gemachten, erzählerischen und optischen Höhepunkt kommt.

Nach dem Ausschlachten dieser Idee kann es nur noch abwärts gehen, und wer dann nicht schreiend aus dem Kino rennt, tut es spätestens, wenn die immer grauenvoller werdenden Schauspieler, die immer wieder wiederholte 08/15-Suspense-Musik, die einfallslose Kamera und die immer gröber und schlimmer werdenden Ich-habe-Ihnen-vertraut-Klischees beginnen, das Hirn langsam in weichen, gelben Brei zu verwandeln. Aber damit kriegt man immer noch eine Rolle in De Palmas nächstem Film.

*1/2 von 5 Sternen.

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