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The Getaway

-- Mehr Action! --

Szene aus The Getaway

Info über The Getaway (USA 1972)

Regie: Sam Peckinpah

Darsteller: Steve McQueen, Ali MacGraw, Ben Johnson, Sally Struthers, Al Lettieri, Jack Dodson

Inhalt: Der Verbrecher "Doc" McCoy kommt mit Hilfe seiner jungen Frau aus dem Gefängnis frei. Als ein Banküberfall schiefläuft, müssen die beiden fliehen.

Kritik: Das waren noch Zeiten! Die Regielegende Sam Peckinpah im erhöhten Stuhl und der Großmeister der Coolness, der leider viel zu früh verstorbene Steve McQueen, mit Ali MacGraw vor der Kamera. The Getaway fängt auch entsprechend berauschend an: in einer tollen Eröffnungsszene mit chronologisch ungeordneten Schnipseln aus dem Knastalltag wird bezaubernd einleuchtend klar, wie monoton und ununterscheidbar die Tage im Gefängnis für "Doc" McCoy vergehen.

Leider kann der restliche Film dieses Niveau nicht ganz halten. Das liegt zum Teil an der für heutige Zuschauer extrem ungewohnt keuschen Inszenierung, die trotz mancher Bettszene kein Stück nackter Haut präsentiert. Auch die Actionszenen enttäuschen durch ihre lasch gefilmte, explosions- und tempolose Langsamkeit, und die Blutflecken auf den Hemden erschossener Bösewichte sehen alles andere als real aus. Dazu kommt der überflüssig-seltsame, nur selten komödiantisch gelungene Subplot mit dem Bösewicht Rudy, der seinem Arzt die Frau ausspannt und mit beiden den flüchtigen McCoys hinterherfährt. Hier hätte eine Straffung und Kürzung dem Tempo des etwas zu langen Films gutgetan.

Ansonsten ist The Getaway recht unterhaltsam. Steve McQueen als professioneller Bankräuber und eifersüchtiger Ehemann ist unübertrefflich lässig und harmoniert gut mit der recht mageren Ali MacGraw, die ihn mittels Liebesdiensten am örtlichen Sheriff aus dem Gefängnis rauspauken konnte. Mit Komplizen überfallen sie eine Bank, wobei ein Helfer umkommt. Als McCoys Frau auch noch den schmierigen Sheriff erschießt, müssen die beiden mit dem Geldkoffer fliehen, was ihnen nach einigen spannenden Abenteuern auch gelingt. Zwischendurch reden sie noch in eher langweilig-einschläfernden Passagen über ihre Beziehungsprobleme, die zu eindimensional sind, um The Getaway als Beziehungsdrama zu qualifizieren, aber zuviel Raum beanspruchen, um den Film als reinen Actionreißer bezeichnen zu können. Und so bleibt Sam Peckinpahs Film trotz des großen Potentials, dem packenden Hauptplot und den guten Schauspielern letztlich nur als leidlich gelungene Mischung aus Komödie, Drama und Actionfilm in Erinnerung.

***1/2 von 5 Sternen.

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