Kritik:
Was für ein
Glück, daß David Fincher nach den negativen
Reaktionen auf Alien³, nach denen er Hollywood
den Rücken gekehrt hatte, doch wieder
zurückgekehrt ist und Se7en gedreht hat. Die
überwältigend positiven Reaktionen auf dieses
nihilistische Meisterwerk haben ihn darin bestärkt, in
der Welt der Emmerichs, Bruckheimers und Spielbergs
weiterzuarbeiten und mit neuen Kunstwerken
aufzutrumpfen.
The
Game, zwischen den brillanten Se7en und Fight
Club gelegen, besitzt zwar nicht die
weltbewegend-wegweisenden Qualitäten der beiden
genannten Filme, deklassiert aber dennoch einen großen
Teil der Konkurrenz. Die handverlesene Schauspielergarde,
allen voran Michael Douglas als wie immer wunderbar
schmieriger Geschäftsmann und Sean Penn als
rebellischer Bruder, überzeugt genauso durchgehend wie
die hervorragend ausgewählte Musik und die suggestive
Kamera. In kräftigen Bildern gleitet Michael Douglas
immer tiefer in das mysteriöse Spiel hinein, das ihm
sein Bruder zum Geburtstag geschenkt hat, und gelangt dabei
langsam zur Selbsterkenntnis, die nach unzähligen
cleveren Wendungen im überraschenden T-Shirt-Finale
endet. Handfeste, mitreißende Action, konfliktgeladene
Dialoge und von Spezialeffekten verfremdete Bilder zeigt
Fincher mit solcher Leichtigkeit, als hätte er sein
Leben lang nichts anderes gemacht.
Daß
The Game dennoch nicht die Klassiker-Qualitäten
eines Se7en besitzt, liegt allein an der Story, die
nicht tiefer geht als ein Ausflugsdampfer und eher
altbekannte Themen von Schuld und Sühne mitunter etwas unplausibel variiert.
Besser als neun von zehn seiner Mitstreiter zeigt The
Game das aber allemal, und auch als Thriller ist
Finchers drittes Werk höher einzustufen als das meiste,
was sonst aus Hollywood heraussickert.
von
5 Sternen.
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