Moviebazaar Moviebazaar

Galaxy Quest

-- Niemals aufgeben! Niemals kapitulieren! --

Szene aus Galaxy Quest

Info über Galaxy Quest (USA 1999)

Regie: Dean Parisot

Darsteller: Tim Allen, Alan Rickman, Sigourney Weaver, Tony Shalhoub, Enrico Colantoni, Daryl Mitchell

Inhalt: Für eine Handvoll abgehalfterter Schauspieler einer beliebten Science-Fiction-Serie wird die Fiktion dank der Hilfe einiger Außerirdischer plötzlich wahr.

Kritik: Ey Alder, ich schwör, isch hab voll den geilen Film gesehen. Fährt so die Kamera so 'ne Höhle entlang - voll die geile Musik, Mann, mit Raumklang in krass das Ohr! Kommt so goldenes Zeichen - voll mystisch, Mann, "Dolby Digital"! ...Ja, oftmals sind die Sound-Trailer das einzig Gute an einem Film. Bei Galaxy Quest ist das aber zum Glück nicht so.

Auf einer Convention lassen sich der überraschend gut spielende Heimwerker und aufgeblasene William-Shatner-Verschnitt Tim Allen, eine sehr blonde und attraktive, aber etwas bemüht witzige Sigourney Weaver und ein herrlich angeekelter Alan Rickman als Mischung aus Mr. Spock und "Bones" McCoy von den enthusiastischen Fans feiern, während "vergessene Episoden" im Achtziger-Chic über die Leinwand flimmern. Liebevoll und sympathisch wird das Star Trek-Fandom auf die Schippe genommen, die wahren Konflikte der Stars (zwischen Shatner und Nimoy) werden komisch paraphrasiert, und die überschwenglichen Anhänger dürfen die Schauspieler in lustigen Szenen in Diskussionen über Raumschiff-Technik verwickeln, wovon diese natürlich keine Ahnung haben.

Alles wird ein bißchen anders, als ein paar Aliens mit wunderbar skurrilem Coneheads-Humor und seltsamem Verhalten die Schauspieler auf einen funktionierenden "Nachbau" ihres Schiffes, der NSEA Protector, entführen. Die Aliens haben die irdische Fernsehserie für voll genommen und ihre Kultur darauf aufgebaut, welche nun von bösen Echsen bedroht wird. So reisen der Commander und seine Freunde zur Hilfe ins All, und die Pappmaché-Planet-Hell-Szenen der TV-Folgen erweitern sich zu von ILM gewohnt perfekt inszenierten Raumschlachten, Riesentintenfischen, Teletubbies und Golems, wobei der Kenner sich an den vielen kleinen Anspielungen und Neckereien ("Beryllium-Kugel", Wir-verlassen-majestätisch-das-Raumdock, Red-Shirt-Syndrom, technische Handbücher...) erfreut. Genüßlich werden alte Star Trek-Schemata durch den Kakao gezogen (Allen verliert sein Shirt, muß allein gegen ein Monster kämpfen und wird im letzten Moment herausgebeamt...), und es wird spannend, als ein Countdown in allerletzter Sekunde - ausgerechnet mit der Hilfe von jugendlichen, fanatischen Questers - gestoppt und die freundlichen Aliens gerettet werden müssen.

Trotz aller Scherze verfällt der Film dabei seltsamerweise ab und zu dennoch in sehr an "Star Trek" erinnernde emotionale Szenen, als einige Charaktere zu sterben drohen, die Echsenmasken strahlen nur wenig Charisma aus, und die schlußendliche Auflösung wirkt etwas deus-ex-machina geschummelt. Aber das ist im "richtigen" "Star Trek" ja auch nicht anders, und so dürfen auch die Quest-Stars am Ende mit Level-Geschwindigkeit in eine Fortsetzung aufbrechen. Nach diesem Film zu urteilen, müßte das Sequel dann aber eine ungerade Nummer erhalten (hoho, das ist aber ein Insider).

****von 5 Sternen.

Nach oben