Kritik:
Ich hätte es
wissen müssen: einmal gehe ich ungeplant in einen
anderen Film als vorgesehen - und schon wird es ein Flop!
Noch frohen Mutes von Fight Club wollte ich
eigentlich eXistenZ sehen, aber weil ich mich vertan
hatte (hm... erste Auswirkungen von zu großem
Filmkonsum?), war ich drei Stunden zu früh im Kino, und
da ich nicht so lange Zeit zum Warten hatte, nahm ich halt,
was gerade da war, zumal sowieso Charlize Theron
mitspielt... Aber auch sie reißt es nicht
raus.
Doch fangen
wir von vorne an: die Story ist ja - siehe oben -
hinlänglich bekannt und entsprechend ausgelutscht, und
weder Ravich noch seine Akteure können ihr etwas Neues
abgewinnen - Johnny Depp wirkt so gefährlich wie ein
schlafender Goldhamster und spielt dementsprechend, und
seine Mitspieler versuchen, ihn noch an Langsamkeit zu
übertreffen. Und Charlize Theron? Sie ist wirklich
schön und hat eigentlich auch Talent - aber warum wird
sie hier mit einer gräßlichen
Mia-Farrow-ist-mein-Vorbild-Frisur verschandelt, und warum
gibt man ihr dieselbe Rolle wie in The Devil's
Advocate? Und - warum zum Teufel - ist sie hier so viel
schlechter als dort? Vielleicht liegt es daran, daß
die große Hauptrolle sie überfordert hat,
vielleicht ist sie zu jung, um Gebärerfahrung gesammelt
zu haben, oder vielleicht war ich auch einfach nur
eingeschläfert vom Rest des Narkotikums namens The
Astronaut's Wife - jedenfalls hat mich Charlizes
Leistung keinen Moment so begeistert und staunen gemacht wie
in 2 Days in the Valley oder obigem
Teufelsfilm.
Vielleicht
hat mich aber auch die völlig unnötig prüde
und keusch bedeckte Kameraführung genervt - kein
Stück unmoralischer Haut ist zu sehen! Da kriegt
der Ravich schon ein R-Rating (warum? "Gewalt"? Die
"heftige" Sexszene (Gesichter in Großaufnahme, Kleider
bleiben an...)?), da hat der Ravich schon so eine
schöne Hauptdarstellerin - und was macht er? Delektiert
sich am unspektakulären blau-in-blau-Setdesign, spielt
öde Musik, läßt die Kamera hin-und herfahren
(die interessanten Aufnahmen waren eine der wenigen guten
Sachen im Film) und vergißt dabei völlig,
Spannung, Mitgefühl oder Angst aufzubauen. Der Film
hätte gut auf die Hälfte gekürzt werden
können!
Aber lieber verläßt sich Ravich auf minutenlange
Aufnahmen der Gesichter seiner schlechten und den Film nicht
tragenden Hauptdarsteller, zwischen denen die Chemie nicht
stimmt, und senkt das Tempo noch ein bißchen. Da
rettet auch das Ende mit dem enttäuschenden
Abyss-Monster und dem Sieg des Bösen nichts
mehr, und man ist froh, wenn das Licht im Kino wieder
angeht. Wieder eine schlechte Laune machende
Geldverschwendung also, und deshalb - und das auch nur wegen
Charlizes weißen Zähnen -
1/2 von 5 Sternen.
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