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Alien³

-- Cave canem! --

Szene aus Alien³

Info über Alien³ (USA 1992)

Regie: David Fincher

Darsteller: Sigourney Weaver, Charles Dutton, Charles Dance, Paul McGann, Pete Postlethwaite, Lance Henriksen

Inhalt: Ripley verschlägt es auf einen unwirtlichen Gefängnisplaneten. Ein Alien ist auch mitgekommen.

Kritik: Der große Reiz der Alien-Reihe besteht in ihrer durchgängigen motivischen Kontinuität. Die verbrecherische Firma Weyland-Yutani, die skrupellos Schiffsmannschaften mit weißblütigen Androiden infiltriert, spielt ebensooft eine Rolle wie Ripleys unerfüllte Sehnsucht nach Kindern, die am Anfang von Alien³ so bitter mit Newts mysteriösem Tod enttäuscht wird. Auch die ganz wunderbare, bizarre Beziehung Ripleys zum Xenomorph, besonders zur listigen Queen, wird hier noch einmal, im scheinbaren Ende der Serie, deutlich herausgestellt, nur noch von der Brutkammer-Umarmungsszene in Alien: Resurrection getoppt. Im Bemühen, einen möglichst endgültigen Drehbuchtod zu finden, stürzt Ripley in ein Becken mit glühendem Metall, während der Queen-Chestburster endlich aus ihr herausbricht. Und in einer herrlich ambivalent aussehenden Schlußeinstellung packt Ripley das Alien fester, scheint es streichelnd festzuhalten oder festhaltend zu streicheln, verschwindet im Feuer und läßt den Zuschauer staunend zurück.

Szenen wie diese machen David Finchers Debütfilm trotz aller Mängel sehenswert. Der einstige Videoclipregisseur, dank der Meisterwerke Se7en und Fight Club mittlerweile mein Regieidol, wurde vom Studio so lange am Gängelband gehalten und zu Änderungen gezwungen, bis die Luft und die Lust raus waren. Frustriert kehrte Fincher Hollywood den Rücken, bis er mit Se7en eindrucksvoll zurückkehrte.
Durch die Querelen wirkt Alien³ an manchen Stellen seltsam unfertig oder zaghaft: die zurecht unbekannten, bis auf die wie immer herausragende Sigourney Weaver und den schmierigen Lance Henriksen eher durchschnittlichen Schauspieler erschöpfen sich in harter-Mann- oder Hunde-wollt-ihr-ewig-leben-Pathos, das matschig braune Setdesign lädt nicht gerade zum Sehen ein, und die Suspense-Musik war auch schon mal besser. Überhaupt fehlt es Alien³ etwas an der großen Spannung der ersten beiden Teile. Der Alien-Dog ist feuerfest und hochintelligent wie immer, die zärtliche Berührung von Ripleys Wange ist legendär, und der Plan zum Einfangen des Wesens wird schön erklärt. Aber die blutleer geschnittenen Kampfszenen und das Geschrei der Häftlinge langweilen spätestens bei der dritten Wiederholung und lassen den Film zäh bis zu seinem feurigen Ende fließen, bis schließlich der Eindruck einer zum einen an vergangene Erfolge anknüpfenden, zum anderen lieblos für das Marketing produzierten Fortsetzung zurückbleibt. Dabei kann David Fincher es doch viel besser.

***von 5 Sternen.

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