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12
Monkeys (USA 1995)
Regie: Terry
Gilliam
Darsteller: Bruce Willis, Brad
Pitt, Madeleine Stowe, Christopher Plummer, David Morse,
Joey Perillo
Inhalt: Die Menschen sind
ausgerottet worden. Na, was wohl? Richtig: Bruce Willis zur
Hilfe!
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Kritik:
Huii, die Arbeit
bei Monty Python scheint Terry Gilliams Geist nicht gerade
gut bekommen zu sein - er dreht nur seltsame Filme wie
Brazil - oder 12 Monkeys. Allein die
verworrene Story reicht aus, um zwei Studiobosse in den
vierten Herzinfarkt zu treiben: weil die Menschheit in der
Vergangenheit (1996) durch einen Virus vernichtet worden
ist, wird der Strafgefangene James Cole zuerst versehentlich
ins Jahr 1990 und dann nach 1996 geschickt, um ein paar
Proben einzusammeln. Zwischendurch verliebt er sich in seine
Psychiaterin, reißt sich die Zähne raus, landet
in der Klapse, wird verrückt...
Das Ganze
spielt sich in ausgeklügelt-skurrilen Sets ab, von
einer unkonventionellen Kamera im wahrsten Sinne des Wortes
schräg aufgenommen und von eingängigen Musikthemen
begleitet, thematisiert Umweltverschmutzung, Wahn und
Paranoia, apokalyptische Ängste und
back-to-nature-Sehnsüchte auf gilliamsche Weise - fast schon zu seltsam also.
Die
Schauspieler zeigen sich auch nicht unbedingt auf dem
Höhepunkt ihres Filmschaffens; besonders Madeleine
Stowe als
stoisch-unbewegt-lieblos-unsympathische,
hysterische Psychotante fällt hier negativ (schlecht!)
auf, ebenso Brad Pitt mit einer viel zu übertrieben
irren und aufgedrehten Darstellung eines
Ökoterroristen (weniger wäre hier mehr gewesen), für die er auch noch ungerechtfertigterweise eine Oscarnominierung erhalten hat, während seine viel bessere und natürlichere Leistung in Fight Club unberücksichtigt blieb.
Und Bruce Willis war ja noch nie ein großer
Charakterschauspieler und wirkt dadurch manchmal
unglaubhaft, rührt dafür aber in Szenen wie in der
mit dem Autoradio an. Actionszenen meistert er zwischendurch
natürlich mit links.
Insgesamt
ist 12 Monkeys also zwar ein optisch und
künstlerisch interessanter Film, der es aber nicht
schafft, seine Botschaft eindringlich genug zu vermitteln,
und dem es an guten Schauspielern ebenso wie an einer
stringenten Handlungsführung mangelt. Schade
eigentlich.
  von
5 Sternen.
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